Hühner auf Achse: Eier aus dem Hühnermobil
Show notes
Durchschnittlich 249 Eier essen wir pro Jahr. Die meisten dieser Eier kommen aus Bodenhaltung, also reiner Stallhaltung. Aber die Freilandhaltung wird in Deutschland immer beliebter. Seit einigen Jahren gibt es dabei ein besonderes Konzept: Mobile Hühnerställe. Wohnwagen für Legehennen, sozusagen. Wie funktioniert das? Welche Vorteile hat diese Haltungsform – für die Betriebe, aber auch für die Tiere? Und lohnt es sich als Verbraucher, für diese Eier tiefer in die Tasche zu greifen? Das hört ihr in dieser Folge - dafür ist Eva Schulze-Gabrechten bei Landwirt Sebastian Gockel in Soest-Ruploh zu Gast. Ihr habt Themenvorschläge oder Anmerkungen für Ährensache? Meldet euch auf Instagram unter @aehrensache_podcast! – ich freue mich auf eure Nachrichten!
Show transcript
00:00:00: "Hellwegradio, Ehrensache. Wie funktioniert eigentlich Landwirtschaft?"
00:00:08: Herr Gockel, glauben Sie, Ihre Hühner sind glücklich?
00:00:14: Ich würde sagen, ja.
00:00:15: Ich sage, die sind glücklich, weil ich weiß, dass sie eigentlich alles haben, was sie brauchen.
00:00:20: Also, die Hühner können sich tatsächlich echt gut Gesichter merken.
00:00:23: Und wir sind ja auch ein paar Mal am Tag dann da.
00:00:25: Und von daher ist das für die auch vertraut, ne?
00:00:27: Also, erkennen Hühner auch Menschen?
00:00:29: Ja, tatsächlich.
00:00:30: Wir haben es noch nie eingesetzt.
00:00:32: Nichtsdestotrotz muss man aber auch dazu sagen,
00:00:35: wir haben ja den Tieren gegenüber eine Pflicht, im Krankheitsfall zu helfen.
00:00:39: Und wenn es über Antibiotika geht und das der Weg ist, ist das richtig.
00:00:42: Hi und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Ehrensache.
00:00:46: Mein Name ist Eva Schulze-Gabrechten
00:00:48: und in diesem Podcast gehe ich alle vier Wochen
00:00:50: einer spannenden Frage aus der Landwirtschaft nach.
00:00:53: Schätzt mal, wie viele Eier wie im Durchschnitt pro Jahr essen?
00:00:57: Es sind 249, Wahnsinn, oder?
00:01:00: Als Rührei klassisch gekocht zum Frühstück
00:01:03: oder als Zutat zum Beispiel in Kuchen oder anderen Backwaren.
00:01:06: Die meisten dieser Eier kommen aus Bodenhaltung, also reiner Stallhaltung.
00:01:10: Aber die Freilandhaltung wird in Deutschland immer beliebter.
00:01:14: Seit einigen Jahren gibt es da ein ganz besonderes Konzept.
00:01:17: Mobile Hühnerstelle.
00:01:19: Habt ihr vielleicht auch schon mal gesehen,
00:01:21: ist so eine Art Wohnwagen für Legehennen.
00:01:23: Wie funktioniert das?
00:01:25: Die Vorteile hat diese Haltungsform für die Betriebe, aber auch für die Tiere.
00:01:29: Und lohnt es sich als Verbraucher für diese Eier tiefer in die Tasche zu greifen?
00:01:33: Darum geht es in dieser Folge.
00:01:35: Vielen Dank an dieser Stelle einmal an Stella aus der Community.
00:01:38: Sie hat nämlich dieses Thema vorgeschlagen
00:01:40: und meinte, Mensch Eva, kannst du dir nicht mal anschauen,
00:01:43: wie es in diesen Hühnerstellen aussieht.
00:01:45: Das würde mich total interessieren und wie es den Tieren da geht.
00:01:47: Vielen Dank dir Stella für diese super Idee.
00:01:49: Falls auch ihr einen Themenvorschlag für Ehrensache habt,
00:01:52: dann schreibt mir sehr gerne.
00:01:54: Ihr könnt euch das auf Instagram unter
00:01:56: Ehrensache_Podcast oder bei Spotify zum Beispiel direkt
00:01:59: durch die Kommentarfunktion.
00:02:01: Und jetzt geht es los mit der Folge.
00:02:03: Schön, dass ihr dabei seid.
00:02:05: Ein Montag Nachmittag in Saustruplo.
00:02:09: Auf einem Bauernhof kurz hinter dem Ortsschild
00:02:11: treffe ich Sebastian Gockel.
00:02:13: Sein Name ist Programm, denn er ist aktuell her über 2300 Hennen.
00:02:17: Herr Gockel, ich muss jetzt direkt mal so starten.
00:02:20: Mit diesem Namen war ihre Berufswahl eigentlich prädestiniert, oder?
00:02:23: Tatsächlich ja.
00:02:25: Mein Herz gilt immer schon der Landwirtschaft.
00:02:28: Dass das jetzt am Ende in der Hühnerhaltung landet,
00:02:31: das ist ein kleiner Zufall gewesen.
00:02:33: Aber halt uns nicht davon ab, das Ding richtig gut zu machen.
00:02:36: Seit drei Jahren schon hält Sebastian Gockel Hühner.
00:02:39: Ihre Eier verkauft er als Soester-Wieseneier.
00:02:42: Das Besondere an seinem Haltungskonzept,
00:02:44: die Hühner leben und arbeiten in sogenannten mobilen Stellen.
00:02:47: Drei davon stehen hier auf dem Gelände rund um die Hofstelle.
00:02:50: Genau.
00:02:52: Aha.
00:02:54: Das sieht ja erstmal aus wie so ein überdimensionaler Bauwagen.
00:02:57: So kann man es nennen, genau.
00:02:59: Wir sagen dazu Hühnermobil.
00:03:01: Einfach aus dem Grund Hühnermobil,
00:03:04: weil die Mobilität auf den Reifen uns die Möglichkeit gibt,
00:03:07: dass wir die Wagen versetzen können.
00:03:10: Aktuell läuft es bei uns so.
00:03:12: Ein Hühnermobil steht immer ungefähr zwei bis vier Wochen
00:03:15: auf einem Platz, damit es ein Stück weitergezogen oder versetzt.
00:03:18: So dass die Tiere dann, wenn sie den Auslauf genießen,
00:03:21: wieder im frischen Gras stehen.
00:03:23: Wie groß ist das hier? Ich bin nicht so gut im Schätzen, muss ich ehrlich sagen.
00:03:26: Wie viele Meter sind das hier ungefähr?
00:03:28: Also so ein Hühnermobil hat ungefähr eine Länge von 12 Metern und 4 Meter Breite.
00:03:32: Und genau, innen drin ist eine Voliere, wo die Tiere hochklettern können.
00:03:36: Und Futter, Wasser, Legenester.
00:03:38: Und wie versetzen Sie die mit einem großen Traktor oder wie läuft das?
00:03:41: Einfach mit einem Schlepper anhängen.
00:03:43: Ja, genau, stürzen hoch und dann fährt man das Ding ein Stück weiter.
00:03:46: Dann kann man ein bisschen gucken, dass man nix zu hängen bleibt.
00:03:49: Aber in der großen Wiese ist es eigentlich kein Problem.
00:03:52: Das Hühnermobil, vor dem wir stehen, wird gerade nicht bewohnt.
00:03:55: Das hat mit der Saison zu tun.
00:03:57: Das ist schon mal im Sommer so, dass dann die Nachfrage ein bisschen nachlässt.
00:04:00: Und die Sommerferien, viele Leute sind dann weg.
00:04:03: Und es wird nicht mehr so viel gebacken wie im Winter oder zu Ostern
00:04:06: oder zu Weihnachten.
00:04:08: Und dadurch haben wir es immer so, dass im Sommer oft mobile ist.
00:04:11: Aber Sie haben auch einen Stall mit Hühnern?
00:04:13: Ja, und die schauen wir uns jetzt mal an.
00:04:15: Sebastian Gockel pachtet die Flächen, auf denen er seine Hühnermobile aufstellt.
00:04:20: Den Standort hier an der vielbefahrenen Arnsberger Straße in Ruplo
00:04:24: hat er sich bewusst ausgesucht.
00:04:26: Im Vorbeifahren würden viele Autofahrer auf seine Hühnermobile
00:04:29: und die Eier aufmerksam, sagt er.
00:04:31: Wir laufen jetzt auf einer hochgewachsenen Wiese.
00:04:34: In etwa 50 Metern Entfernung ist schon das zweite Hühnermobil zu sehen.
00:04:38: Aktuell ist es so, wo das eigentlich immer so.
00:04:41: Morgens um 10 Uhr gehen die Klappen automatisch auf, die Auslaufklappen.
00:04:44: Und dann können die Hühner den Rest des Tages ihren freien Auslauf genießen.
00:04:47: Das heißt, den Moment erleben wir gleich?
00:04:49: Genau, den gucken wir uns an.
00:04:51: Freu ich mich.
00:04:53: Hier liegen schon die ersten Federn auf dem Boden.
00:04:56: Wir sind den Hühnern auf der Spur.
00:04:58: Genau, richtig. Also hier hat das Mobil vor zwei Wochen noch gestanden.
00:05:02: Das sieht man, das Gras ist komplett weg.
00:05:05: Also die Hühner grasen das dann ab.
00:05:07: Und wenn wir sagen, es ist genug abgegrast,
00:05:09: schieben wir das Mobil einfach woanders hin, ins frische Gras.
00:05:12: Somit können die neues frisches Gras-Picken aufnehmen,
00:05:15: können sich da den Hudern und Sonnenbaden.
00:05:18: Und wir verhindern die Nährstoffeinträge an einem punktuellen Punkt,
00:05:22: an einer Fläche, sondern auf der Fläche verteilt.
00:05:24: Nährstoffeinträge heißt Kot.
00:05:26: Kot, alles was dazu gehört, genau.
00:05:28: Und somit schaffen wir es halt,
00:05:30: dass da von nix ins Grundwasser kommt.
00:05:32: Also Grasenhühner auch?
00:05:34: Also die Picken ein bisschen gras, die zupfen das auch mal ab.
00:05:37: Die Hauptnährstoffe holen die sich im Stall aus dem Futter.
00:05:40: Das wusste ich gar nicht, dass die Hühner grasen mögen.
00:05:43: Die meisten Legehennen in Deutschland picken nicht im Gras.
00:05:46: Denn der Großteil von ihnen, rund 60%, lebt in Bodenhaltung.
00:05:50: Sie kommen nicht nach draußen.
00:05:52: In Deutschland werden Legehennen außerdem in Kleingruppenkäfigen,
00:05:55: in der Freilandhaltung oder ökologisch gehalten, also für Bio-Eier.
00:05:59: Auch da ist Auslauf Pflicht.
00:06:01: In Käfighaltung leben aktuell nur noch rund 4% der Legehennen in Deutschland.
00:06:05: Bis Ende dieses Jahres soll diese Haltungsform vollständig verboten werden.
00:06:09: Sogenannte Legebatterien, in denen die Hennen in engen Drahtkäfigen gehalten wurden,
00:06:14: sind schon seit 2010 in Deutschland verboten.
00:06:17: Die Freilandhaltung wird dagegen immer beliebter.
00:06:20: Insgesamt setzen inzwischen rund 23% aller Betriebe darauf.
00:06:24: Gerade von den mobilen Hühnerstellen, wie denen von Sebastian Gockel,
00:06:28: gibt es deutschlandweit immer mehr.
00:06:30: Vor dem Hühnermobil steht ein ungefähr Mann hohes weißes Silo.
00:06:34: Darin ist das Futter für die Legehennen.
00:06:36: Was bekommen die Hühner denn bei ihnen zu fressen?
00:06:39: Die Hühner kommen bei uns, ein sogenanntes Legemehl.
00:06:42: Das ist aus Getreide, aus der Region, das kommt von der örtlichen Nossenschaft.
00:06:46: Da sind Vitamine drin, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C.
00:06:49: Da sind das Feizen drin, Meister drin.
00:06:52: All das, was ein Hühner braucht.
00:06:54: Und die Hühner können frei entscheiden, wie viel sie essen möchten
00:06:57: und was sie essen.
00:06:59: Aber in der Regel sagt man, dass ein Hund am Tag ungefähr 140 Gramm Futter aufnimmt.
00:07:03: Und dann picken die auch noch ein bisschen Gras.
00:07:05: Das ist es dann.
00:07:07: Oder fangen wir an, Regenwurm, wenn sie Glück haben in der Wiese.
00:07:10: Ein Hund ist halt ein Allesfresser.
00:07:12: Obwohl er die Haltungsbedingungen erfüllt,
00:07:14: verkauft Sebastian Gockel die Wieseneier nicht als Bio-Eier.
00:07:17: Sie stammen aus konventioneller Landwirtschaft.
00:07:20: Auch weil die bürokratischen Hürden fürs Bio-Eier,
00:07:23: für seinen kleinen Betrieb zu aufwendig wären, sagt er.
00:07:26: Das bedeutet, theoretisch dürfte Sebastian Gockel
00:07:29: seinen Tieren im Krankheitsfall auch Antibiotika geben.
00:07:32: Das sei bisher aber noch nie vorgekommen.
00:07:35: Tatsächlich kommt das in der Legendenhaltung gar nicht so oft vor.
00:07:39: Wir haben es tatsächlich noch nie eingesetzt.
00:07:42: Ich denke, das hat ein bisschen was mit der Vitalität der Hühner zu tun.
00:07:46: Die sind wahrscheinlich, wie bei uns beim Menschen,
00:07:49: die auch wenn die den ganzen Tag draußen sind.
00:07:52: Bei uns ist das auch so, sind wir auch immuner gegen irgendwelche Anfall in Krankheiten.
00:07:56: Wie als wenn wir den ganzen Tag im Büro sitzen, sage ich jetzt einfach mal.
00:07:59: Nichtsdestotrotz muss man aber auch dazu sagen,
00:08:02: wenn wir eine Krankheit haben, hilft uns ein Antibiotikum wieder auf die Beine zu kommen.
00:08:06: Warum soll das bei Tieren nicht so sein?
00:08:08: Also wir haben ja den Tieren gegenüber eine Pflicht, im Krankheitsfall zu helfen.
00:08:12: Und wenn es über Antibiotika geht und das der Weg ist, ist das richtig.
00:08:16: Aber in der Regel wird es nicht eingesetzt.
00:08:19: Oh, jetzt riecht es auch zum ersten Mal nach Hohen.
00:08:22: Aber angenehm.
00:08:24: Ja, also im Stall ist eigentlich echt immer frische Luft.
00:08:27: Dadurch, dass die Klappentagsüber auch auf sind, geht ein ganz da frische Luft durch den Stall.
00:08:31: Da ist auch eine elektronische Lüftung drin, die auch gesteuert ist, temperaturgesteuert ist.
00:08:35: Somit kann eigentlich nicht schiefgehen.
00:08:37: Dann wollen wir.
00:08:39: Schauen wir mal rein.
00:08:41: So, im Stall müssen wir uns einmal umziehen.
00:08:46: Also das heißt, wir ziehen uns ein Overall an.
00:08:48: Ich wechsle die Schuhe in Stiefel.
00:08:50: Sie können dann überzieher anziehen, damit wir versuchen zu verhindern,
00:08:54: keine Krankheiten mit dem Stall zu nehmen oder aus dem Stall auch raus.
00:08:57: Aber in der Regel ist das größte Problem, die Vogelgrippe.
00:09:00: Und die wollen wir natürlich nicht bekommen.
00:09:02: Und auch einfach, weil es ein Lebensmittel ist und das hier produziert wird.
00:09:05: Dann ziehen wir uns mal um.
00:09:07: Ich leg mal das Mikro hier ab.
00:09:09: Ja.
00:09:11: Risch gewaschener Overall.
00:09:13: Super. Danke.
00:09:15: Müsste passen.
00:09:17: Wir schlüpfen in einen weißen Overall.
00:09:19: Sieht aus wie ein Malerkittel.
00:09:21: Außerdem laufe ich mit meinen Schuhen über eine Desinfektionsmatte
00:09:24: und bekomme zum Abschluss noch schicke, blaue Plastiküberzieher.
00:09:27: Okay, sind wir bereit?
00:09:29: Dann schauen wir mal, wie es denn hinangeht.
00:09:40: Wow.
00:09:42: Ja, so sieht das hier drin aus.
00:09:44: Also, die meisten Hühner sind jetzt auf dem Boden.
00:09:47: Ich denke, dass sie das Ei gelegt haben.
00:09:49: Das wird schon im Nest liegen.
00:09:51: Das sehen wir auch gleich.
00:09:53: Und jetzt fangen die an zu hudern, scharren, suchen nach Futter.
00:09:56: Und warten eigentlich schon darauf, dass die Klappen aufgehen.
00:09:59: Das haben die nämlich so im Rhythmus drin.
00:10:02: Das wissen die schon, ne?
00:10:04: Darf ich ein Stück mehr ran?
00:10:06: Ganz ehrlich, ich bin absolut begeistert.
00:10:09: Denn so nah war ich so vielen Hühnern wirklich noch nie.
00:10:12: Der Stall im Hühnermobil besteht aus so einer Art hohem,
00:10:15: offenen Metallregal aus zwei Etagen.
00:10:17: Darin sitzen einige der Händen und gucken uns neugierig an.
00:10:20: Die meisten Tiere tummeln sich aber am Boden
00:10:22: und wir stehen mitten drin.
00:10:24: Die Hühner scheinen das überhaupt nicht zu stören.
00:10:27: Fast zutraulich drücken sich einige von ihnen an meine Beine.
00:10:30: 700 Legehennen wohnen in diesem Hühnermobil.
00:10:33: Das hier ist ne gute Stimmung.
00:10:35: Also alle sind munter und fröhlich.
00:10:38: Das ist so die typische normale Hühnerhaltung,
00:10:44: dass die Tiere halt in der Woliere leben.
00:10:47: Also dort ist jeweils in einer Etage die Futterbahn
00:10:50: und die Tränkelinien.
00:10:52: Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man schon,
00:10:54: so rote Lappen runterhängen, das sind die Legenester.
00:10:57: Also jedes Huhn legt das Ei ins Nest.
00:10:59: Nicht nach draußen, nicht in Dreck, nicht in die Matsche.
00:11:02: Sondern auf ne hygienische Nestmatte.
00:11:04: Das rollt direkt auf den Eierband.
00:11:06: Somit ist es hygienisch ein einwandfreies Produkt.
00:11:09: Die kuscheln sich hier gerade ganz schön an mich ran.
00:11:12: Ist das normal?
00:11:13: Das ist normal.
00:11:14: Die Hühner kennen uns.
00:11:15: Die wissen, dass wenn wir kommen, dass irgendwas ist.
00:11:20: In der Regel sind die relativ zutraulich.
00:11:24: Man versucht dem Huhn möglichst viel Natur zu geben.
00:11:27: Das Huhn ist ja von der Natur aus ein Waldrandbewohner.
00:11:31: Und schläft nachts auf dem Baum.
00:11:33: Daher kommt der Begriff.
00:11:35: Deswegen Muliere und nachts schlafen die auf Verstange.
00:11:39: Auf der Rückseite der Muliere können die Hühner ihre Eier legen.
00:11:43: Die Nester sind kleine, quadratische Nischen,
00:11:45: die mit einer Klappe auf und zugedeckt werden können.
00:11:48: So haben die Hühner genug Ruhe zum Eier legen.
00:11:51: Aber Sebastian Gockel kann bei Bedarf auch nachschauen.
00:11:54: Hier liegen aber schon einige Eier.
00:11:56: Da werden noch ein paar zukommen.
00:11:58: Das ist am meisten ein Teil.
00:12:00: Bis Mittags ist der meiste Teil gelegt.
00:12:02: Sie haben es gerade gesagt, ein Huhn legt am Tag ein Ei.
00:12:05: Kann man das so rechnen?
00:12:07: Ungefähr über einen Daumen passt das.
00:12:09: Man sagt im Jahr legen diese Hennen ungefähr 280 Eier.
00:12:15: Neben ihnen steht so eine Kiste, in der ist Sand.
00:12:19: Wofür ist das?
00:12:20: Genau.
00:12:21: Im Prinzip ist es ganz feines Steinmehl.
00:12:23: Da können sich die Tiere darin hudern.
00:12:25: Man sagt auch das sogenannte Staubbad.
00:12:27: Das machen sie einfach, brauchen die viele Flügelpflege.
00:12:30: Wir verlassen den Stall und gehen in den Vorraum vom Hühnermobil.
00:12:33: Denn hier ist es etwas ruhiger.
00:12:35: Was ich ja absolut faszinierend fand,
00:12:37: dass die sich alle jetzt vorne geknubbelt haben.
00:12:39: Ja, die finden das ganz interessant.
00:12:41: Wie gesagt, die kennen uns auch und kommen immer zu uns.
00:12:44: Für uns ist das normal, für uns ist das nichts Neues.
00:12:47: Ich wusste nicht, dass Hühner kuscheln.
00:12:49: Wie ist denn der normale Tagesablauf für die Hühner bei ihnen?
00:12:53: Wie lange können die raus und wann ist Stallzeit?
00:12:55: Um 6 Uhr morgens geht es Licht an.
00:12:57: Dann werden die Hühner munter.
00:12:59: Dann gibt es das erste Mal Futter bei der Futterkette.
00:13:01: Danach können die dann eigentlich das Eins-Ness legen.
00:13:04: In der Regel ist das so die Zeit,
00:13:06: dass die meisten Eier bis um 10 Uhr gelegt sind.
00:13:09: Um 10 Uhr geht die Klappe auf.
00:13:11: Das geht per Zeitschalt Uhr.
00:13:13: Dann geht die abends nach Sonnenuntergang wieder unter.
00:13:16: Dann ist in der Regel jedes Ruhm zurück im Stall.
00:13:18: Und was wenn nicht, wenn eins mal draußen zurückbleibt?
00:13:21: Dann fahren wir abends noch mal gucken.
00:13:23: Dann sind die Eierfällen alle drin.
00:13:25: Wenn sie nicht drin sind, tragen wir es persönlich rein.
00:13:28: Jetzt ist hier sehr viel Technik im Vorraum.
00:13:30: Was ist das?
00:13:31: Viel Elektronik. Der Stall ist lüfter überwacht.
00:13:34: Da sind viele Zeitschalt-Uren verbaut.
00:13:37: Die Nester fahren nach Zuch, damit kein Hund drin schläft.
00:13:41: Und die nicht zugekotet werden.
00:13:43: Und morgens fahren die wieder runter.
00:13:45: Und damit das wieder hoch.
00:13:47: Dann sind elektronische Antriebe für die Eierbänder.
00:13:50: wir gleich noch, wie die Eierbänder nach vorne gefahren kommen. Dann sind Fütterungsketten
00:13:53: da drin, die werden per Motor angetrieben. Die Stelle melden sich, wenn Strom ausfallen
00:13:57: sein sollte, wenn eine Temperatur nicht passt, dann geht das direkt aus Handy, so dass wir
00:14:02: eigentlich immer sofort reagieren können. Und genau, das macht das ganz eben auch so teuer.
00:14:08: Das heißt, Sie haben das mit dem Handy verbunden?
00:14:10: Genau. Also wir sehen die Temperatur im Stall, wir können eigentlich so ziemlich auf alles
00:14:15: zugreifen und ja, das sind da ziemlich up-to-date.
00:14:18: Hier im Vorraum landen außerdem die Eier, die die Hennen im Stall legen. Das funktioniert
00:14:23: über ein automatisiertes Förderband, das unter den Nestern entlangläuft und die Eier in
00:14:28: den Vorraum vom Hühnermobil transportiert.
00:14:30: Das hier ist das sogenannte Eierband. Hier fahren die ganzen Eier nach vorne. In diesem Stall
00:14:35: haben wir die roten Horden. Jeder Stall hat eine andere Farbe, dass da nichts verwechselt
00:14:39: werden kann. Jeder Stall hat auch eine eigene Stempelnummer. Das hier ist zum Beispiel das
00:14:42: Mobile 2. Und wenn man hinten auf dem Ei die 2 sieht, weiß man, dass aus diesem Mobil
00:14:45: sie gekommen ist. Genau, dann können wir 2 Motoren anschalten, beziehungsweise 2 Knöpfe
00:14:51: drehen.
00:14:52: Jetzt läuft das Band?
00:14:53: Dann laufen die weißen Bänder, die sogenannten Eierbänder und die transportieren jetzt die
00:14:56: Eier aus dem ganzen Mobilsteil in der Länge von der Voliäre nach vorne.
00:15:00: Und das heißt, Sie machen das ein paar mal am Tag und dann muss hier jemand sortieren?
00:15:05: Genau, das machen wir im Prinzip einmal am Tag. So ab 14 Uhr gehen wir in die Stelle, wir
00:15:09: nehmen dann die Eier, die nehmen wir mit zu unserer Packstelle und dort werden ja für
00:15:13: unsere Themaschine dann sortiert.
00:15:15: Machen Sie das alles selbst oder haben Sie Mitarbeiter?
00:15:17: Wir haben einen jungen Mitarbeiter, der hat schweren Autismus, aber der macht das supergut
00:15:23: und ist superhapy damit und der unterstützt uns da sehr tatkräftig.
00:15:27: Jetzt ist ja ganz schön viel Technik hier verbaut in diesem Hühnermobil. Können Sie
00:15:32: sagen, was so ein Mobilerstall kostet?
00:15:34: Also unsere Mobilstelle liegen irgendwo im sechstelligen Bereich, das heißt, die kosten
00:15:39: etwas, knapp etwas über 100.000 Euro.
00:15:42: Das ist also schon ein Invest?
00:15:43: Das ist ein Rieseninvest, auch deutlich teurer als in der normalen Haltung, im sogenannten
00:15:48: Feststall, aber das macht es eben aus, dass wir ungefähr zehnmal so hohe Kosten haben
00:15:55: und zehnmal so viel Arbeit wie in der Standardhaltung.
00:15:58: Und warum machen Sie es dann trotzdem?
00:16:00: Ich bin ein Typ, der sagt, es gibt immer eine Grunde Sache, richtig gut zu machen und das
00:16:06: ist mein Antrieb.
00:16:07: Von den Hühnermobilen allein kann Sebastian Gockel nicht leben. Die Soß der Wieseneier
00:16:12: sind deshalb ein Nebenjob.
00:16:14: Also ich und meine Partnerin, wir sind beide Vollzeitarbeiten und das Ganze hier machen
00:16:17: wir im Nebenerwerb, also weil wir da am Ende, kann man da nicht von leben, dafür ist es
00:16:21: einfach zu klein.
00:16:22: Was machen Sie im Hauptberuf?
00:16:23: Ich bin tatsächlich Landwirt, bin Betriebsleiter auf dem Gutsbetrieb angestellt und das hier
00:16:28: ist halt unser eigener Betrieb im Nebenerwerb und ja.
00:16:31: Und es in der Hühnerhaltung richtig gut zu machen, ist gar nicht so leicht, sagt Sebastian
00:16:36: Gockel.
00:16:37: Die Anforderung an die Halter seien hoch.
00:16:39: Wichtig ist, dass man in der Hühnerhaltung ein hohes Hygienekonzept hat, um Salmonellen
00:16:44: zu verhindern.
00:16:45: Das ist auch ein Großthema.
00:16:46: Da machen wir regelmäßig Eigenproben und auch das Veterinäramt kommt den regelmäßigen
00:16:51: Abständen und nimmt Proben und ja.
00:16:54: Lebensmittelgesundheitsamt nimmt zum Beispiel aus dem Supermarkt, kauft die Eier, untersucht
00:16:59: die auf Schadstoffe, da kriegen wir gar nichts von mit, wir wissen nicht wann es ist.
00:17:03: Das ist wirklich echt ein hochkontrollierter Ablauf und ja, aber es ist machbar und schaffbar.
00:17:09: Jetzt gucken wir mal draußen und zwar passen wir gleich den Auslauf.
00:17:12: Okay, das geht gar nicht.
00:17:13: Jetzt haben wir mal einmal mal einen Zaun.
00:17:16: Jo.
00:17:17: Ich gucke mal eben auf die Uhr, 9.57 Uhr, der große Moment steht bevor.
00:17:23: Gut für uns ist das alltäglich, also natürlich freuen wir uns, wenn die nach draußen können
00:17:28: und ich glaube die Tiere freuen uns, auch das sieht man auch gleich, wenn die Klappen
00:17:31: aufgehen.
00:17:32: Das erste was passiert ist, die stecken Koffer draußen und dann geht es los.
00:17:35: Punkt 10 Uhr, wie Jalousien, ziehen sich die zwei Klappen vorne am Hühnermobil langsam
00:17:42: nach oben.
00:17:43: Die Öffnung ins Freie ist anfangs nur handbreit, aber direkt stecken mehrere Hühner ihre Köpfe
00:17:49: raus.
00:17:50: Wir warten tatsächlich vor den Klappen, die fahren jetzt langsam hoch und da werden
00:17:54: schon die ersten Köpfe durchgesteckt, das erst so ein Quetschig da durch.
00:17:58: Die Hühner laufen jetzt über eine Rampe vorsichtig ins Gras.
00:18:02: Sieht ein bisschen aus wie ein Catwalk, den Moment wollte ich für euch unbedingt festhalten,
00:18:05: das Video findet ihr auf Instagram auf dem Account von Ehrensache.
00:18:08: Ja und das ist eigentlich schon fast alles und jetzt können die hier draußen den ganzen
00:18:13: Tag machen, was sie wollen, können sich im Staub baden, die Flügel in die Sonne halten,
00:18:18: können im Gras nach Futter scharren, genau.
00:18:20: Herr Gockel, glauben Sie, ihre Hühner sind glücklich?
00:18:24: Ich würde sagen ja, sehen wir auch vielleicht gleich nochmal, wenn die hier so auf der Seite
00:18:28: liegen und die Flügel in die Sonne halten, ich sage, die sind glücklich, weil ich weiß,
00:18:33: dass sie eigentlich alles haben, was sie brauchen, ja genau, deswegen haben wir es auf die Packung
00:18:38: geschrieben, weil wir da auch zu stehen.
00:18:41: Der Durchschnittsbetrieb in Deutschland hält zwischen 10.000 und 30.000 Legehennen in Bodenhaltung.
00:18:48: Wäre das auch ein Modell für ihn?
00:18:50: Also nur weil es größer ist, heißt es nicht, dass es schlechter ist.
00:18:52: Natürlich wird unterschieden zwischen Freilandhaltung und Bodenhaltung, der Begriff sagt es ganz
00:18:57: klar.
00:18:58: Ich denke, dass in der Bodenhaltung bestimmt bessere Leistungen erzielt werden können,
00:19:03: weil das hohen, gezielter Futter aufnimmt oder intensiveres Futter in der Freilandhaltung.
00:19:10: Ich kann jetzt nicht sagen, ob das hohen heute sie mal am Futterdruck ist oder auch vielleicht
00:19:14: nur fünfmal, dass den selber überlassen, ne.
00:19:16: Also in der Freilandhaltung schätze ich die Leistung schlechter ein als in der Bodenhaltung.
00:19:20: Das heißt, wenn Sie jetzt nur rein in Fokus auf die Wirtschaftlichkeit setzen würden,
00:19:24: wäre es für Sie praktikabler Bodenhaltung zu machen.
00:19:26: Das würde ich so behaupten, ja.
00:19:28: Warum trotzdem Freiland?
00:19:29: Weil das der Lauf der Zeit ist, die Nachfrage ist dafür da und für mich, der selber keinen
00:19:37: Ursprungshof hat, der selber keinen eigenen Betrieb hat, ist dieses mit dem mobilen Hühnerstellen
00:19:42: ein einfacherer Einstieg, der nicht so kostenintensiv ist wie dann halt die riesengroßen Ställe,
00:19:48: ne.
00:19:49: Das ist für mich gar nicht machbar.
00:19:51: Sie sind auch offenbar sehr beliebt bei den Hühnern, um sie rumscharen, sich hier gerade
00:19:55: ungefähr acht Hühner, die alle Körperkontakt suchen.
00:19:58: Also die Hühner können sich tatsächlich echt gut Gesichter merken und wir sind ja auch
00:20:01: ein paar Mal am Tag dann da und von daher ist das für die auch vertraut, ne.
00:20:05: Also erkennen Hühner auch Menschen?
00:20:07: Ja, tatsächlich.
00:20:08: Also man merkt, dass wenn jemand Fremdes in den Stall geht, denn die Tiere nicht kennen,
00:20:12: da sind die in der Regel erst vorsichtig.
00:20:13: Ich muss auch sagen, bei mir sind nicht so viele, also die gehen eher zu ihnen.
00:20:16: Ja, die kennen das halt, ne.
00:20:18: Die kennen unsere Gesichter und genau.
00:20:20: Wie alt wird so ein Hohn bei ihnen ungefähr?
00:20:23: Kommt immer ganz drauf an.
00:20:26: Also wenn die Herde gut funktioniert und super vital ist, dann können die bei uns bis zu
00:20:30: anderthalb Jahre alt werden, zum Teil auch schon mal älter, dann werden die einmal gemausert.
00:20:34: Also Mausern heißen, die machen eine Legepause, bleiben dann ca.
00:20:37: vier bis sechs Wochen im Stall, kriegen einmal neues Federkleid, nehmen ein bisschen an
00:20:41: Gewicht zu, legen in der Zeit nicht ein Ei und danach legen die dann nochmal eine gute
00:20:45: Qualität.
00:20:46: Und wenn die nächste gut unterwegs sind, dann auf jeden Fall über ein Jahr.
00:20:51: Und was passiert dann mit den Hühnern?
00:20:52: Dann gehen die, also einen Teil verarbeiten wir weiter zu Suppenhühnern.
00:20:56: Aus den Suppenhühnern machen wir dann Hühnerfrikasset, Hühnerbolonese, Hühnersuppe und der Rest,
00:21:03: den wir nicht verarbeitet bekommen, der geht dann an Großhändler und dann zum Schlachten.
00:21:09: Durchschnittlich werden die Hühner hier auf dem Betrieb also anderthalb Jahre alt.
00:21:13: In privater Haltung, beispielsweise im Garten, können Hühner bei guter Pflege dagegen zwischen
00:21:19: fünf und sieben Jahre alt werden.
00:21:21: Das vergleichsweise kurze Leben der Legehennen hier habe reinwirtschaftliche Gründe, erklärt
00:21:26: Sebastian Gockel, denn je älter ein Huhn wird, desto weniger Eier legt es.
00:21:30: Die Hennen werden deshalb nach rund anderthalb Jahren geschlachtet.
00:21:34: Wir machen uns auf den Weg zurück zum Hof, mit einigen Paletten frischer Eier im Gepäck.
00:21:40: In einer Halle auf dem Hofgelände werden die für den weiteren Transport vorbereitet.
00:21:46: So, wo sind wir hier?
00:21:51: Genau, wir sind jetzt in unserer Packstelle, hier kommen alle Eier aus dem Stall an, hier
00:21:56: werden die dann auf der Maschine sortiert, verpackt, etiketiert, gestempelt, also alles
00:22:01: was dazu gehört, unterschiedliche Größen sortiert, also nach Gewicht und am Ende dann
00:22:07: verlassen die Packstelle als fertig verpacktes Produkt auf die Rase in die Supermärkte.
00:22:13: Der ganze Sortierungs- und Verpackungsprozess läuft fast vollautomatisch, um die 5.000
00:22:18: Eier kommen hier alle zwei Tage an und das sei wenig, sagt Sebastian Gockel, die Maschine
00:22:24: könnte bis zu 20.000 Eier schaffen und das pro Stunde.
00:22:28: Das muss ich jetzt einmal sagen, das er drucken soll.
00:22:31: Auf einem Display programmiert Sebastian Gockel jetzt den Drucker.
00:22:37: Der markiert die Eier gleich mit einem Stempel, die Zahlen auf den Supermarkt-Eiern sind euch
00:22:41: bestimmt schon mal aufgefallen.
00:22:43: Sie zeigen, aus welcher Haltungsform, aus welchem Land und von welchem Betrieb ein Ei
00:22:47: kommt.
00:22:48: Starten wir mal die Maschine.
00:22:49: Jetzt gehen so Saugebläser an, die die Eier gleich umpacken und auf unterschiedliche
00:22:56: Bahnen sitzen und das ganze Spielchen schauen wir uns jetzt mal an.
00:23:00: Normalerweise sind wir zu fünft beim Sortieren, dann sieht das jetzt hier, greift sich die
00:23:04: Eier, wir gehen jetzt mal einen Schritt weiter.
00:23:07: Mit dem Saugebläser saugt die Maschine eine Palette Eier an, hebt sie hoch und setzt sie
00:23:12: auf einem Förderband ab.
00:23:14: Das transportiert die Eierpalette dann zum Sortiertisch.
00:23:17: Hier stehen jetzt am Sortiertisch zwei Leute, die sogenannte Knick-Eier, schmutzige Eier
00:23:23: aus sortieren.
00:23:24: Dann gehen die weiter, fahren in die Durchleuchtung, da wird das Ei von unten mit einer Lampe
00:23:30: durchleuchtet.
00:23:31: Da sieht man dann, ob das ein Riss in der Schale hat oder solche Geschichten.
00:23:35: Und das wird dann automatisch aussortiert?
00:23:37: Nee, das machen wir, händisch.
00:23:38: Wir gehen jetzt mal in die Dunkelkammer.
00:23:42: Genau.
00:23:43: Man sieht das dann hier, die fahren jetzt über so Lampen drüber und dann sieht man gleich,
00:23:47: dass man eigentlich fast durch das Ei durchgucken kann, also man erkennt dann, ob es im Inneren
00:23:53: beschädigt ist, ob es ein Bluteihe ist, eventuell, oder ob irgendwo die Schale gerissen ist.
00:23:57: Stimmt, also die leuchten jetzt so orange und, ja.
00:24:00: Das hier ist jetzt so ein Ei, das ist nicht ganz in Ordnung, wenn man da drauf haut, da
00:24:05: war jetzt zum Beispiel ein Riss drin, das geht kaputt, ne?
00:24:08: So was sortieren wir dann aus.
00:24:10: Als nächstes fahren die Eier auf dem Förderband weiter zur Waage.
00:24:15: Hier werden sie in die Gewichtsklassen S, M und L sortiert.
00:24:19: Das meiste ist M und L, das fällt in die Zehnerpackung.
00:24:22: Ach so, da steht schon M 53 Gramm bis 63 Gramm, ne?
00:24:26: Richtig.
00:24:27: Innerhalb von nur ein, zwei Minuten sind die 90 Eier gestempelt und fertig verpackt, die
00:24:33: wir aus dem Hühnermobil mitgebracht hatten.
00:24:35: Und wo landen diese Packungen jetzt?
00:24:37: Je nach Bestellung entweder bei uns im Eierautomaten oder in Gastronomien oder der große Teil tatsächlich
00:24:46: in den regionalen Supermärkten im Klassus.
00:24:48: Das heißt ja auch, das sind wirklich kurze Transportwege.
00:24:50: Aus der Region für die Region.
00:24:52: Na klar.
00:24:53: Wie viel kostet aktuell so eine Zehnerpackung?
00:24:55: Im Supermarkt stehen die zwischen 4,70 Euro und 4,90 Euro.
00:25:01: Also unsere UVP ist irgendwo 4,79 Euro für die Einzelhändler.
00:25:04: Am Hof verkaufen wir sie etwas günstiger, weil wir natürlich dann die Marge nicht haben.
00:25:09: Damit sind die Sosterwiesen-Eier vergleichsweise teuer.
00:25:12: Ein Zehnerpaket Eier aus Bodenhaltung kostet aktuell um die 2,20 Euro.
00:25:17: Freiland-Eier rund 3 Euro pro Packung.
00:25:19: Trotzdem ein fairer Preis, meint Sebastian Gockel.
00:25:22: Ich finde, dass es eigentlich nicht so teuer ist, wenn Sie jetzt einfach auch mal den
00:25:26: Aufwand gesehen haben, den wir machen.
00:25:28: Wir haben ja ungefähr 10-mal höhere Kosten in der Produktion und 10-mal so viel Arbeit
00:25:33: wie große Betriebe oder herkömmliche Betriebe.
00:25:37: Von daher finde ich, ist der Preis für das Ei gerechtfertigt und günstig in meinen Augen.
00:25:43: Wie wird's angenommen?
00:25:45: Gut.
00:25:46: Also bei uns ist es ja immer so, dass wir durch die 3 Mobilstellen in den Überproduktionen
00:25:53: fahren.
00:25:54: Das machen wir aus dem Grund, damit wir zu Ostern, wenn eine starke Nachfrage da ist
00:25:57: oder auch zu Weihnachten, lieferfähig sind.
00:25:59: Das ist für die Einzelhändler wichtig, dass die Leute nicht vom Lernregal stehen und
00:26:03: für uns auch, dass wir da keinen vertrösten müssen und das wir liefern können.
00:26:06: Und wenn wir die Überproduktion nicht los werden, verarbeiten wir die Eier weiter zu
00:26:11: Eierlikke und Nudeln.
00:26:13: Dadurch machen wir das Ei dann 3 Jahre haltbar und schmeißen nicht ein Ei weg.
00:26:16: Wir würden uns natürlich wünschen, wenn das noch mehr angenommen wird, weil wir in
00:26:20: Zukunft wahrscheinlich immer einen vierten Stall nachdenken werden, weil die Nachfrage
00:26:23: einfach da ist.
00:26:24: Aber das funktioniert nur, wenn wir auch die Nudeln in den Eierlikke los werden, damit
00:26:29: wir die Überproduktion nicht dann verarbeitet wegschmeißen müssen, weil das führt zunächst.
00:26:36: Jetzt haben Sie vor 3 Jahren das Abenteuer mobiler Hühnerstall hier mit den Susterwiesen
00:26:39: Eier gestartet.
00:26:40: Was würden Sie sagen, Herr Gockel?
00:26:41: Hat sich's gelohnt?
00:26:42: Ja, auf jeden Fall.
00:26:44: Also für uns ist das täglich eine Motivation, auch einfach durch viele zufriedene Kunden,
00:26:50: das jeden Tag irgendwie besser zu machen und auf jeden Fall auch weiter zu entwickeln
00:26:54: und auszubauen.
00:26:55: Also das ist unser Antritt.
00:26:57: Schmeckt man im Ei eigentlich glückliche Hühner?
00:26:59: Probieren Sie es aus.
00:27:02: Das war Folge 21 von Ehrensache.
00:27:08: Das Reel zur Folge mit ganz vielen Eindrücken aus dem Hühnermobil findet ihr wie immer
00:27:13: auf Instagram.
00:27:14: Schickt diese Folge doch der Person in eurem Freundeskreis, die das allerbeste Rühr einmacht
00:27:18: und abonniert und bewertet diesen Podcast.
00:27:20: Dankeschön für den Support im Voraus.
00:27:22: Ich bin Eva Schulze-Gabrechten und wir hören uns in 4 Wochen wieder.
00:27:26: Bis dahin, ciao!
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